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Die 1990er-Jahre ...

Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts werden weitreichende Entscheidungen für die Zukunft des Westfälischen Museums für Archäologie getroffen. Die Schausammlung wird ihren angestammten, aber nicht mehr entwicklungsfähigen Platz im Herzen Münsters verlassen und nach Herne ins Ruhrgebiet umziehen. Mit Haltern kommt ein weiterer Museumsstandort an historischer Stelle hinzu.


1990

In Witten-Annen wird das Außenlager Annener Gußstahlwerk des KZ Buchenwald untersucht – die erste KZ-Grabung in Deutschland überhaupt.

In Gelsenkirchen beginnen Ausgrabungen am Schloss Horst, einem der ältesten und wichtigsten Renaissancebauten in Westfalen, die bis 2005 andauern. Für Westfalen einmalig ist die durchgängige Stratigrafie von der hochmittelalterlichen Hofstelle bis zum neuzeitlichen Schloss. 

Das Westfälische Museum für Archäologie zeigt mit der Sonderausstellung »2000 Jahre Römer in Westfalen« erstmals die Funde aus den westfälischen Römerlagern.


1992

Matthias Wemhoff übernimmt die Leitung des Museums in der Kaiserpfalz in Paderborn und baut dort eine Stadtarchäologie auf.


1993

Ende November eröffnet in Haltern auf dem Gelände des ehemaligen römischen Hauptlagers das neu erbaute Westfälische Römermuseum.


1995

Bendix Trier und Klaus Günther gehen als Leiter des Gesamthauses bzw. der Außenstelle Bielefeld in den Ruhestand. Gabriele Isenberg übernimmt vorerst kommissarisch die Leitung des Museums.

In Warendorf fördert ein Saugbagger vermutlich das Schädelfragment eines Neandertalers zutage, er wäre der »älteste Westfale« .


1997

Gabriele Isenberg wird Direktorin des Westfälischen Museums für Archäologie/Amt für Bodendenkmalpflege.


1998

In Petershagen-Ilse wird ein kleiner eisenzeitlicher Friedhof aus der Zeit um 550 v. Chr. mit Körpergräbern von Frauen, den »Damen von Ilse«, freigelegt. Sie stammten laut Zahnschmelzanalysen nicht aus Westfalen.


1999

1999/2000 wird in der Flur Große Höppe in Rietberg ein 1972 entdeckter Lagerplatz spätpaläolithischer Jäger abschließend untersucht. Er ist einer der bedeutendsten Fundplätze dieser Epoche in Westfalen. Sein Inventar wurde als »Typ Rietberg« namengebend.